Bergbaulandschaft Ehrenfriedersdorf
Eine der ältesten mittelalterlichen Zinnerz-Bergbaugebiete Deutschlands ist die Region um Ehrenfriedersdorf. Die Bergbaulandschaft Ehrenfriedersdorf setzt sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen:
- Sauberger Haupt- und Richtschacht
- Strossenbaue
- Röhrgraben
- Zinnseifen im Greifenbachtal
Die Objekte der Hauptelemente:
Sauberger Haupt- und Richtschacht
- Schachthaus Sauberger Haupt- und Richtschacht
- Halde Sauberger Haupt- und Richtschacht
- Ruine Morgenröther Scheidenbank
- Kulturhaus, Sauberger Haupt- und Richtschacht
- Schlosserei und Schmiede
- Pförtnerhaus
- Trafohaus
- Elektrowerkstatt, Grubenwehr und Grubenleitung
- Bergarbeiterdenkmal "Oswald Barthel Turm"
Strossenbaue
Röhrgraben
- Röhrgraben
Zinnseifen im Greifenbachtal
Info's:
Sauberger Haupt- und Richtschacht:
Die Anlagen des Sauberger Haupt- und Richtschachtes mit seinen Halden, die Ruinen der Morgenröther Scheidebank und das Kulturhaus sind z.B. zahlreiche erhaltene Sachzeugen aus diesen Bergbauperioden. Museal als Besucherbergwerk Ehrenfriedersdorf wird heute der Sauberger Haupt- und Richtschacht genutzt.
Strossenbaue:
Den Abbau von oben nach unten versteht man unter einem Strossenbau. Es handelt sich dabei um die älteste Abbaumethode für Gangerzbergbau. Um Baue auf dem Einigkeiter Gangzug und dem Leimgrübner Gangzug handelt es sich bei den Strossenbauen in Ehrenfriedersdorf. Nahezu parallel verlaufen die Gangzüge dabei in Nordost-Südwest-Richtung. Der Prinzler Strossenbau befindet sich südwestlich dieser beiden Strossenbaue. Für Besucher des Bergwerkes wurden teilweise der Einigkeiter Strossenbau wieder begehbar gemacht und eine Kaue neu aufgebaut. Damals lagerte man das taube Gestein auf ein aus Rundhölzern hergestelltes künstliches Dach. In den Strossenbauen wurde die darüberliegende Stroße dafür verwendet. Damit wurde der entstandene Hohlraum gleich wieder verfüllt und stabilisiert. So wurde der Abtransport der tauben Massen nach Übertage vermieden.
Röhrgraben:
In die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts fällt der Bau des Röhrgrabens, der der Wasserversorgung von Pochwerken, Wäschen und Zinnhütten in Ehrenfriedersdorf diente. Damit ist er einer der ältesten Kunstgraben des erzgebirgischen Bergbaus. Der Kunstgraben leitete im 19. Jahrhundert Wasser an die örtliche Textilindustrie. Bis zu Einstellung des Bergbaus in Ehrenfriedersdorf im Jahr 1990 war er älteste noch betriebene Kunstgraben Deutschlands. Er war Röhrgraben, der das Wasser für die Zinnaufbereitung führte. Die Instandsetzung des Röhrgrabens erfolgte von 1999 bis 2002.
Zinnseifen im Greifenbachtal:
Der Zinnseifenbergbau dominierte im 13. Jahrhundert im Ehrenfriedersdorfer Bergbaugebiet. Der Zinnseifenbergbau kam gegen Ende des 13. Jahrhunderts allmählich zum Erliegen. Als Zeugen dieser ursprünglichen bergmännischen Tätigkeit blieben die Sand- und Kiesrückstände, das unhaltige Gestein, in Form der heute noch sichtbaren Raithalden aus dem 13./14. Jahrhundert beispielweise im Greifenbachtal zurück.