Manufaktur der Träume
In der Manufaktur der Träume sind auf 3 Etagen zahlreiche Exponate der erzgebirgischen Volkskunst zu sehen. Zusammengetragen wurden sie über viele Jahre von der Schweizerin Erika Pohl-Ströher, die aus dem Erzgebirge stammt. 2010 schenkte sie der Stadt Annaberg-Buchholz ihre einzigartige Sammlung als Dauerleihgabe.
Entstanden sind die Ausstellungsstücke in der Zeit vom 17. Jahrhundert bis heute. Auch aus Thüringen, Böhmen und dem Vogtland sind Stücke zu sehen.
Zu den ca. 1.500 Exponaten gehören Weihnachtsberge, Engel, Bergmann, Stufenberge, Krippenfiguren. Aber auch Spielzeug aus der erzgebirgischen Produktion, vor allem aus dem Seiffener Raum, werden hier ausgestellt. Dazu gehören unter anderem Miniaturen, Puppenstuben, Klimperkästen und Ziehspielzeug.
Öffnungszeiten
täglich: 10:00 - 18:00 Uhr
24.12. | 31.12.: 10:00 - 14:00 Uhr
01.01.: 12:00 - 18:00 Uhr
Technische Schließtage 2025:
02.04. | 25.06. | 24.09.
Eintrittspreise
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre erhalten jeden ersten Donnerstag im Monat freien Eintritt. Erwachsene: 7,00 €
Ermäßigt: 4,00 €
Familie (2 Erw. + mind. 2 Kinder): 18,00 €
Gruppe (ab 10 Personen):
Erwachsene: 5,50 €
Ermäßigt: 3,50 €
Gäste-/Rabattkarten: 0,50 € Ermäßigung
Dauer- und Sonderausstellung
Erwachsene: 7,00 €
Ermäßigt: 4,00 €
Familie (2 Erw. + mind. 2 Kinder): 18,00 €
Gruppenangebote und Führungen
Vom Zauber erzgebirgischer VolkskunstDie Besucher tauchen in die bunte und zauberhafte Welt erzgebirgischer Volkskunst aus der Sammlung Erika Pohl-Ströher.
Zu sehen sind Pyramiden, geschnitzte und gedrechselte Figuren, detailgetreue Puppenstuben, vielteilige Bergmannsaufzüge. Aber auch Buckelbergwerke und begehbare Berwergstunnel sind zu entdecken.
Dauer: ca. 1 Stunde
Termin: auf Anfrage
Preise: 25,00 € Führungsgebühr zzgl. Eintritt
Manufaktur kompaktWährend dieses Rundganges erhalten Gruppen eine Einführung in die Manufaktur der Träume. Dabei erhalten die Besucher wichtige Informationen zur Ausstellung, ihren Themen, zum Museumsaufbau und auch zur Sammler Dr. Erika Pohl-Ströhler selbst.
Dauer: ca. 10 Minuten
Termin: auf Anfrage
Preise: 10,00 € pro Einführung zzgl. Eintritt
Vun Manneln un PeremettenDie Besucher erleben eine Führung in erzgebirgischer Mundart.
Der Fü
hrer oder die Führerin erzählt Dinge von damals und heute. Wer die erzgebirgische Mundart nicht versteht, kann auch "Dippel Kaffee" trinken gehen. Aber es wird auch etwas Hochdeutsch gesprochen.
Dauer: ca. 1 Stunde
Termin: auf Anfrage
Preise: 35,00 € Führungsgebühr zzgl. Eintritt
Ein Traumabend im MuseumDiese Führung findet außerhalb der Öffnungszeiten statt und machen Firmen- und Familienfeiern zu einem unvergesslichen Erlebnis.Der Abend beginnt mit einem Sektempfang und anschließend erleben die Besucher den Zauber der erzgebirgischen Volkskunst und Tradition.Dauer: 60, 90 oder 120 Minuten möglichGruppe: max. 40 Personen7,00 € p.P. Museumseintritt, Erm. 4,00 € (ab 10 Personen 5,50 €, Erm. 3,50 €) zzgl. Führungspauschale:- bis 20 Personen 50,00 €
- bis 40 Personen 80,00 €
Auf der ersten Etage sieht man Spielzeuge, die die Welt im Kleinen wiedergeben. Miniaturaufstellungen von Häusern und Bäumen oder kleinen Figuren einer Jaggesellschaft bei der Hatz.
Die zweite Etage bietet so einiges an spannenden Geschichten zum hören, zum erleben mit allen Sinnen, zum erfahren über die Schöpfung der Arbeit aus Holz, zum bestaunen verschiedener Pyramiden und Werkstücken der Schnitzkunst.
Die Ausstellungen zeigen Bilder, geschaffen von Männelmachern, welche Arbeit, Krieg und Tod, Religion und Aberglaube zum Ausdruck bringen. Die erzgebirgischen Spielzeugmacher richten ihr Augenmerk auf die alltäglichen und besonderen Ereignisse im Laufe des Lebens. Figuren in Szene zeigen das heimische Brauchtum mit seinen Festen, dem Handwerk, die Schwere des Bergbaus und die Arbeit auf dem Land.
Die Bastler veranschaulichen eindrückliche Szenen des Jahrmarktlebens. Die Annaberger Kät ist das größte und eines der ältesten Volksfeste in Deutschland. Ihre Geschichte beginnt im Jahre 1520 mit dem Trinitatisfest, auf dem Menschen zusammenkommen um dort jährlich zu feiern. Sie treiben Handel, tauschen Waren aus und unterhalten sich. Schausteller treten auf und Fahrgeschäfte bieten ihre Dienste an. Belustigungen und Sensationen wecken die Neugier der Gäste.
Den Arbeitsalltag der Menschen im Wald halten erzgebirgische Schnitzer im 20. Jahrhundert fest, denn es gibt Bilder aus Figuren zu sehen von den Fränkischen Bauern, die Anfang des 13. Jahrhunderts den Wald rodeten und als erste Siedler Waldhufendörfer entlang der Flüsse und Bäche gründeten. Die Spielzeuge wurden für Waldschläge und Parforcejagden greifbar gemacht und passen auch in Kinderhände nachfolgender Generationen. Arbeit prägt den Alltag. Schnitzer und Männelmacher statten ihre hölzernen Figuren mit der passenden Berufskleidung aus, Handwerksgesellen und Meister, Bauern u. Bäuerinnen, Bergleute und Waldarbeiter entstehen durch ihre geschickten Hände. Die Spielzeuge übermitteln so den Kindern Arbeitsalltag.
Die Spielzeuge überliefern Erscheinungsbilder unserer Vergangenheit. Neuerungen im Verkehr und Transport schreiben die Geschichte des Reisens, der Beförderung und des Handelns neu. Eisenbahnen, Kutschen, Pferde- oder Ochsenfuhrwerke, Modelle des Automobilbaus und Entwicklungen der Luftfahrt. All diese Darstellungen spiegeln deren außerordentliche Bedeutung wieder. Die Spielwarenindustrie reagierte auch auf den Wandel der Uniformen von preußischen, sächsischen und bayerischen Holzspielzeugsoldaten.
Figuren aus dem Leben Jesu finden sich seit dem 19. Jahrhundert auf Pyramiden und Leuchtern der erzgebirgischen Weihnacht wieder. Bewegliche Einzelfiguren inszeniert auf Weihnachtsbergen und in Paradiesgärten gestellt, überliefern Botschaften des Glaubens.
Puppenstuben, Küchen u. Modeläden gehören in das Sortiment vieler erzgebigischer Spiel- und Holzwarenbetriebe und werden in der Manufaktur der Träume ausgestellt. Schnitzer formen Krippenfiguren, Engel- und Bergleute aus Lindenholz. Lichterfiguren entstehen noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bergmänner und Engel tauchten um 1830 das erste Mal auf, Nussknacker 1850 und die frühesten Weihnachtspyramiden des Erzgebirges entstanden in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Hängeleuchter gebaut.
Im so genannten Berggeschrey suchen tausende Menschen ab dem 12. Jahrhundert nach dem begehrten Edelmetall. Auch die Region um Annaberg-Buchholz verdankt dem Reichtum an Bodenschätzen den Namen Erzgebirge. Silber, Zinn, Kobalt, Eisen und Uran lagern in seinen Gesteinsschichten, die achthundert Jahre lang abgetragen werden. Der Bergbau, der sich mit Gruben und Halden in die Landschaft einschreibt, prägt fortan das Leben der Menschen in dieser Region. In Schaukästen und Geduldsflaschen zeigen sie ihren harten Arbeitsalltag. Nachbildungen der Berg- und Hüttenleute zeigen sich verkleinert auf Pyramiden oder Weihnachtsbergen.
Weihnachtsberge gehören seit dem 19. Jahrhundert zum festlichen Schmuck erzgebirgischer Stuben. Mechanische Wunderwerke bringen die Figuren zum Laufen. Heute sind Weihnachtsberge im häuslichen Gebrauch Raritäten. Im Museum der Träume sieht man die einzigartige Inszenierung eines mechanischen Weihnachtsberges, bei der sich kleine Figuren zur biblischen Weihnachtsgeschichte bewegen, sanfte Musik erklingt und sich die Szenerie in warmen Schein hüllt. Außerdem steht eine Videostation zur Verfügung.
Die Herstellung von Spielzeug mit Triebwerken gewann zunehmend an Bedeutung. Dazu gehören Spieldosen, Triebwerke in Weihnachtsberge, Geduldsflaschen, Pyramiden und Drehleuchtern. Schnitzer, Bastler und Männelmacher verbinden mit sicherem Gespür meisterhaft Funktionales mit anspruchsvoller Gestaltung. Andere Spielsachen reizen durch ausgeklügelte Mechanismen. Wackelenten, Pendelreiter, Ziehtiere, Schaukelpferde, Pickhühner und die Vielfalt an Fahrzeugen bringen Bewegung ins Spiel. Klimperkästen vereinen bewegte Objekte mit Tönen oder kleinen Melodien und bringen die Kinder des 19. Jahrhunderts zum Staunen. Der Aufbau der Klimperkästen ist so zerbrechlich, dass heute kaum noch Originale erhalten sind.
Auch die Volkskunst im benachbarten Böhmen ist außerordentlich vielfältig. Die Figuren sind geschnitzt, mitunter auch aus Massen, Papier oder Wachs und werden ebenso im Museum ausgestellt. Figuren aus Masse erorbern den Markt und wecken das Interesse an neuen Rezepturen und Technologien. Zu den Werkstoffen gehören Papiermaché, Gips, Roggenmehl, Schlemmkreide oder Sägemehl und Knochenleim zum Befestigen.
Staunen wird man dann spätestens in der dritten Etage! Die prächtigen und vielgestaltigen erzgebirgischen Pyramiden, Leuchter, Deckenspinnen und Lichterfiguren erlebt man umrahmt von einer weihnachtlichen Ton- und Geräuschkulisse. Am Ziel angekommen, kann man sich für einen Augenblick von seinen Gedanken lösen und den Moment nutzen, um zur Ruhe zu kommen.
























Manufaktur der Träume
Buchholzer Straße 2
09456 Annaberg-Buchholz