Montanlandschaft Schneeberg
In der Schneeberger Montanlandschaft wird bereits seit dem 15. Jahrhundert Bergbau betrieben. Sie setzt sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen:
- Historische Altstadt Schneeberg
- Weißer Hirsch Fundgrube
- Sauschwart Fundgrube
- Daniel Fundgrube
- Gesellschaft Fundgrube
- Filzteich
- Wolfgang Maßen Fundgrube
- Siebenschlehener Pochwerk
- St. Georgenhütte
- Knappschaftsteich
- Fundgrube St. Anna am Freudenstein
Die Objekte der Hauptelemente:
Historische Altstadt Schneeberg
- Rathaus
- Fürstenhaus
- St. Trinitatiskirche
- Schmeilhaus
- St. Wolfgangskirche
Weißer Hirsch Fundgrube
- Halde
- Treibehaus
- Kehrradstube
Sauschwart Fundgrube
- Halde
- Kaue / Treibehaus
- Huthaus
- Steigerhaus / Zimmerhaus
- Griefner Stolln
Daniel Fundgrube
- Halde
- Huthaus
- Kaue
- Bergschmiede
Gesellschaft Fundgrube
- Abzugsrösche
- Halde
- Kaue/Turbinenschacht
- Huthaus
- Bergschmiede
- Zimmerhaus
- Brunnenhaus
- Pulverhaus
- Meridianstein
Filzteich
- Filzteich
Wolfgang Maßen Fundgrube
- Halden
- Huthaus
- Schacht/Schachthalde
- Pochwerkhaus
- Kunstwärter-/Steigerwohnhaus
- Steigerwohnhaus
- Bergschmiede
Siebenschlehener Pochwerk
- Pochwerk
- Steigerhaus
- Kobaltkammern
St. Georgenhütte
Knappschaftsteich
Fundgrube St. Anna am Freudenstein
- Unterer Troster Stolln
- Rainstein des Grubenfeldes
- Oberer Troster Stolln
- St. Anna Stolln
- Quarzzeche
- Troster Tagesstolln
- Guter Trost Stolln
Info's:
Historische Altstadt Schneeberg:
Inmitten von zahlreichen Bergwerken führten bedeutende Silbererzfunde gegen Ende des 15. Jahrhunderts zur ungeplanten und rasanten Entstehung der Bergstadt Schneeberg. Im 16. Jahrhundert wurden während der Blütezeit des Bergbaus zahlreiche bedeutende profane und sakrale Bauwerke errichtet, z.B. die St. Wolfgangskirche. Durch ein Großfeuer 1719 wurde das Stadtbild nachhaltig verändert. Bei diesem Stadtbrand blieb das Gotteshaus zwar von den Flammen verschont, wurde jedoch im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Bis heute bestimmt es das Bild der Bergstadt nach dem Wiederaufbau. Ein kulturhistorisch bedeutender Altar, der aus der Werkstatt Lucas Cranachs stammt, befindet sich in seinem Inneren. Die St. Trinitatiskirche, das Rathaus mit markantem Turmaufbau, das barocke Fürstenhaus sowie die barocken Bürgerhäuser der Familien Tröger, Schmeil und Borthenreuther gehören zu den weiteren bedeutenden Gebäuden der Stadt.
Weißer Hirsch Fundgrube:
In der erstmals im 17. Jahrhundert erwähnten Grube Weißer Hirsch wurden anfangs Silbererze abgebaut, später auch Wismut-, Kobalt- und Nickelerze. Sie wurde zu einer der wichtigsten Anlagen der Region durch die Erweiterung zum zentralen Treibe- und Kunstschacht. Als sich 1880 mehrere Gruben zum Schneeberger Kobaltfeld vereinigten, um Erze zur Blaufarbenherstellung zu fördern, kam ihr eine zentrale Stellung zu. Aufgrund einer Vielzahl hier erstmals aufgefundener Uranminerale erlangte die Grube weltweite Bekanntheit. Unter der Bezeichnung Schacht 3 war sie nach dem Zweiten Weltkrieg Ausgangspunkt für den Uranerzbergbau in dieser Region.
Sauschwart Fundgrube:
Seit Ende des 15. Jahrhunderts ist der Bergbau im Gebiet der Sauschwart Fundgrube belegt. Die Grube entwickelte sich zu einer der wichtigsten Anlagen im Revier ab Mitte des 18. Jahrhunderts. Bis 1929 wurden im Tagesschacht der Grube Sauschwart Wismuterze gefördert. Eine umgesetzte Fördermaschine aus dem Jahr 1949 wurde in der Kaue mit Anbau untergebracht, die sich über dem Schacht befindet. Das 1835 erbaute Huthaus und das Steigerhaus von 1837 gehören zu den anderen vorhandenen Gebäuden. 1487 begann der Bau des Mundloches des Erbstollns, das bis heute erhalten geblieben ist. Die Schachtkaue ist touristisch erschlossen.
Daniel Fundgrube:
Um 1500 wurde die Grube Daniel erstmals erwähnt. Durch bemerkenswerte Kobaltanbrüche avancierte sie zu einer der wichtigsten Gruben des Schneeberger Reviers und lieferte mehr als ein Drittel der hiesigen Kobalterze. Das um 1730 errichtete Huthaus und die 1839/40 gebaute Bergschmiede haben sich vom Ensemble der Tagesgebäude der Grube erhalten. Der Vereinssitz des Bergbauvereins Schneeberg/Erzgebirge e.V. befindet sich heute im Huthaus.
Gesellschaft Fundgrube:
Zu den großen und wichtigen Grubenanlagen im Neustädtler Bergbaugebiet gehörte die Gesellschaft Fundgrube. Das Huthaus (1830), die Bergschmiede (1839), das Zimmerhaus, das Brunnenhaus und das Pulverhaus (1844) umfassen die erhaltenen Tagesgebäude. Um 1984 wurde die hölzerne Kaue über dem Turbinenschacht als Schutzgebäude erbaut. Die Aufschlagrösche ist bis zum Turbinenschacht touristisch erschlossen.
Filzteich:
Zur Versorgung des Schneeberger Bergbaus wurde der Filzteich zwischen 1483 und 1485 auf altem Zinnseifengelände mit Aufschlagwasser angelegt. Als größter Wasserspeicher des Schneeberger Bergbaugebietes wurde nach einem Teichdammbruch im Jahr 1783 der Teich wieder erbaut. Die ausgedehnten Zuführungs- und Wassererschließungsgräben befinden sich im Hartmannsdorfer Forst westlich des Filzteiches. Der Filzeich wird seit 1933 als Naturstrandbad genutzt.
Wolfgang Maßen Fundgrube:
Eine der bedeutendsten Kobaltgruben des sächsischen Erzbergbaus und die südlichste Große Grube des Schneeberger Reviers war im 19. Jahrhundert die Fundgrube Wolfgang Maßen. Das 1816 bis 1818 erbaute Pochwerkhaus mit untertägiger Pochradstube, das in Fachwerkbauweise errichtete Huthaus, das Steigerwohnhaus und die Bergschmiede aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sind von der Grubenanlage erhalten. Neben der großen Tafelhalde des Hauptschachtes sind zahlreiche kleinere Halden vorhanden, die sich in das 16. Jahrhundert datieren lassen.
Siebenschlehener Pochwerk:
Das Schneeberger Revier war vom 16. bis 19. Jahrhundert weltweit der größte und bedeutendste Fundort für Kobalterze. Das Siebenschlehener Pochwerk hat sich von den zahlreichen Aufbereitungsanlagen erhalten. Zu der erstmalig erwähnten Fundgrube "Siebenschlehen" gehörte Ende des 15. Jahrhunderts das Werk. In ihrer noch heute bestehenden Form wurde die Anlage in den Jahren 1752 und 1753 errichtet. Das Pochwerk wird heute museal genutzt.
St. Georgenhütte:
Die um 1665 errichtete Kurfürstliche Schmelzhütte (St. Georgenhütte) befindet sich 60 m nordöstlich vom Siebenschlehener Pochwerk in Schneeberg Neustädtel. An den älteren Hüttenstandort der historisch bedeutsamen Schneeberger Grube St. Georg erinnert der Name. Zur Verarbeitung von Wismut-, Kobalt- und Nickel haltigen Silbererzen diente das ursprünglich mit verschiedenen Anbauten versehene zweigeschossige Gebäude. Um die einzige, weitestgehend im baulichen Originalzustand erhaltene Schmelzhütte des Westerzgebirges, handelt es sich bei der St. Georgenhütte. Wie aus Beschreibungen von Georgius Agricola (1494-1555) und Lazarus Ercker (1528-1595) bekannt, erfolgte die Verarbeitung der Erze mit metallurgischen Verfahren.
Knappschaftsteich:
An den Komplex des Siebenschlehener Pochwerks grenzt der 1684 angelegte Knappschaftsteich. Es handelt sich bei ihm um einen Pochwerksteich, der ein weiteres unterhalb des Siebenschlehener Pochwerks liegendes Pochwerk beaufschlagte. Der Teich verfügt über einen Erddamm mit Lehmdichtung, eine Tarrasmauer sowie ein Striegelhaus und einen Überlauf. Dem zum Siebenschlehener Pochwerk gehörenden Lindenauer Pochwerksteich entspricht nach seiner Bauart. Über den 600 m langen Pochwerksgraben aus dem Lindenauer Teich bezog das Pochwerk das Betriebswasser.
Fundgrube St. Anna am Freudenstein:
Der erste urkundliche Nachweis über Bergbauaktivitäten im Areal des heutigen Besucherbergwerks St. Anna am Freudenstein bei Zschorlau datiert auf das Jahr 1492. Geprägt durch den Silbererzbergbau des 16. Jahrhunderts, handelte es sich hierbei um ein relativ kleines Bergbaugebiet. Der zugängliche Troster Tagesstolln befindet sich im nördlichen Bereich der Bergbaulandschaft.